Wie Sie vielleicht schon wissen, bin ich eine Bonus-Mutter, die sehr ihre Bonus-Tochter liebt. Wir zwei haben ein echt gutes Verhältnis. Dies trifft nicht ganz die Erwartungen der Mutter.
Die Mutter und ich sind sehr unterschiedlich. Ich finde, es ist eine echte Bereicherung für das Kind. Sie hat die Möglichkeit, von zwei Frauen zu lernen. Die eine lebt das traditionelle Familienbild, verheiratet, Kinder, Hausfrau, einen Stiefvater, der für die Familie sorgt. Und dann ist da die andere Frau die ihr eigenes Bild von Kind hat, Geld verdienen und Partnerin ist.
Am Anfang dachte ich: "oh je ist das zu viel Unterschied für das Kind"? In der Zwischenzeit merke ich, dass das Kind sich in beiden Welten wunderbar zu Recht findet - wenn man es lässt.
Mir fällt es in der Zwischenzeit sehr leicht dieses "Andersein" anzunehmen dazu zu stehen und mich damit wohlzufühlen. Dies war nicht immer so. Die Angst, dass die Mutter zu viel Einfluss auf mein Leben nimmt, so zu werden wie sie damit es mit dem Vater und der Tochter klappt, war groß. Der Weg war total unklar. Keine/r in meinem Bekanntenkreis ist diesen Weg vor mir gegangen. Im Netz habe ich auch nicht viel hilfreiches gefunden. Also was blieb mir übrig? Weglaufen? Also Beziehung beenden?
Das Kind hat die einmalige Chance von zwei Profis zu lernen.
Nö, das kam nicht in Frage. Hinfallen, Krone richten und weiterlaufen. Doch wie genau sieht weiterlaufen aus? Ich folgte meinem Herzen und meinem Bauchgefühl. Ich habe gelernt, dass ich in mir Vorstellungen trage die ich diesem Kind vermitteln wollte und damit fing ich an. Einer dieser Werte heißt "Mitteleuropäischer-Standard-Anstand" ich definierte für mich mein Verständnis von Anstand. Ich habe geprüft, ob meine Vorstellung auch mit meiner Umsetzung an mir übereinstimmt. Danach fing ich an, diese Vorstellung auf mein Bonus-Kind zu übertragen. Ich fing an ganz bewusst das Kind nach meiner Vorstellung zu formen. Es hat geklappt, sie nahm meine Vorschläge an. Mal interessierter, mal brauchte es mehrere Anläufe sie zu motivieren. Mir geht es damit sehr gut, denn ich bin einfach ich. Es ist meine innere Haltung, die mich durchhalten lässt.
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